24 Dec 2013

"No Place, No Home" (Todd Strasser)



"No Place, No Home" ist Todd Strassers (Morton Rhues) neuestes Jugendbuch. Dieser handelt vom Thema der Obdachlosigkeit, welches aufgrund seiner Aktualität besonders ansprechend ist.

Inhalt:

Nie im Leben hätte Dan damit gerechnet, dass auch er und seine Eltern einmal hier landen würden: in Dignityville. Dignityville ist eine Zeltstadt, ein Zufluchtsort für Leute, die erst ihre Arbeit, dann ihr Haus verloren haben. Ein Ort für Verlierer, die sich nicht genug angestrengt haben, dachte Dan. Doch dann lernt er Menschen kennen, die ohne Schuld ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft verloren haben - nicht jedoch ihren Stolz und den Willen, ihn sich zurückzuerobern.


Die Geschichte spielt in den USA, in der erfundenen Stadt Average (engl.: "Durchschnitt").

Protagonist und Erzähler ist der 17jährige, beliebte, erfolgreiche Pitcher Daniel ("Dan") Halprin, ein anfangs etwas unreifer Teenager, der sich nach und nach auf erstaunliche Art und Weise verändert. Damit ist er nicht der Einzige.

Bei einigen Charakteren werden teilweise etwas schlechtere Eigenschaften verdeutlicht, anders als bei anderen Romanen, bei denen alle Charaktere, so unterschiedlich sie auch sein mögen, fragwürdigerweise nur positive Eigenschaften haben. Es gibt sowohl Charaktere, die ich absolut nicht leiden konnte, als auch Charaktere, die ich mochte - und ein oder zwei, welche in einer Position zwischen den beiden Kategorien gelandet sind.
Doch wie in jedem Werk, das ich bisher von Morton Rhue bzw. Todd Strasser gelesen habe ("Die Welle", "Wish u were dead", "Boot Camp"), überzeugten mich neben dem wunderbaren, einzigartigen Schreibstil besonders die Charaktere, denn diese sind weder in einer zu hohen Anzahl, noch überzeichnet oder unrealistisch; kurz: einfach perfekt ins Buch passend!
Allerdings konnte ich die Hinweise auf des Rätsels Lösung in "No place, no home" eher richtig deuten als bei Morton Rhues bzw. Todd Strassers "Wish u were dead", was ich schade finde, da es einfach interessanter ist, wenn man im Dunkeln tappt.
Trotzdem wird das Buch an keiner einzigen Stelle langweilig. Sogar die Einleitung ist nicht öde oder unnötig lang.
Die Geschichte startet in medias res (lat. "in der Mitte der Sache") , daraufhin gibt es einen kleinen Rückblick. Die Spannung sinkt und steigt des öfteren, ist nie vollständig verschwunden.
Leider treten im Buch einige kleine Fehler auf, und zwar werden einige Namen hin und wieder unterschiedlich geschrieben (Bsp.: eine ältere Dame heißt manchmal Diana und manchmal Diane), obwohl es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt! Einfach störend!

"No Place, No Home" sollte man also eher in der Originalsprache lesen.
(Ich denke, sofern es möglich ist, ist das Lesen von Büchern in der Originalsprache ohnehin immer besser! Manchmal fehlen bei den Übersetzungen (Wort-)Witze oder diese sind in der Übersetzung einfach nicht sonderlich witzig.)

Dieses gesellschaftskritische Jugendbuch ist außergewöhnlich und ein Muss für Leser, die gerne nachdenken. Noch nie habe ich so sehr zwischen zwei gegensetzlichen Meinungen gestanden! Aufgrund der anderen Bücher von Morton Rhue, die mich vollends begeistert und meine Erwartungen bei weitem überstiegen haben, habe ich ein bisschen mehr erwartet.
Jeder, der noch kein Buch von Todd Strasser gelesen hat, sollte dies ändern!

Bewertung
★ ★ ★ ★ ☆


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